Auch im Zuge der Pandemie steht Open Source Software immer wieder im
Zentrum der Berichterstattung, aber was hat es damit auf sich und
warum besteht hier Diskussionsbedarf?
Open Source (frei übersetzt „offene Quelle“) beschreibt zunächst
einmal den sachlichen Fakt, dass der Code für jeden offen einsebar,
nutzbar und veränderbar ist. Das heißt, dass jeder mit dem nötigen
Know-How genau nachvollziehen kann, was jede einzelne Funktion einer
Software tut.
Ursprünge findet Open Source Software in Teilen der „Do it
yourself“ Bewegung in den frühen Zeiten moderner
Computertechnolige. Open Source ist also keineswegs ein neues
Konzept, sondern vielmehr tief verwurzelt in der Welt der
Softwareentwicklung.
Um viele dieser Open Source Projekte haben sich im Laufe der Jahre
große, aktive Communities aus aller Welt gebildet, die aktiv an der
Fehlerbehebung und Weiterentwicklung arbeiten. Auf diese Weise
fließen hier aus vielen Richtungen neue Ideen ein.
Hierzu bildet properitäre Software den direkten Gegensatz, diese arbeitet
nach dem „Blackbox-Prinzip“, Einblick in den Quellcode haben hier
nur die Entwickler der Software. Für jeden anderen ist diese
Software weder einsehbar noch veränderbar und in de Regel erst nach
dem Kauf voll nutzbar.
Treten in solcher Software Fehler auf, können diese auch nur durch eben
diese Entwickler behoben werden und Ideen von außen müssen durch
das Management dieser Software Firmen abgesegnet werden, ehe sie
umgesetzt werden.
Aber warum ist die Entscheidung zwischen Open Source Software und
Properitärer Software für uns als Gesellschaft relevant?
Setzen wir auf properitäre Software, sprechen wir diesem
Softwarehaus unser Vertrauen darüber aus, dass die Software genau
das tut, was uns der Entwickler verspricht. Wir können hier nicht
abschließend nachvollziehen, wie unsere Informationen abgespeichert
werden und was mit diesen Daten passiert. Außerdem verlassen wir uns
darauf, dass der Entwickler diese Aufgabe auch allein bewältigen
kann.
Setzen wir hingegen auf den Open Source Gedanken, können wir genau prüfen,
wie die Software mit unseren Daten umgeht, dies schafft eine
Vertrauensbasis, die mit properitärer Software nur durch aufwendige
und kostenintensive Zertifizierungsprozesse geschaffen werden kann.
Außerdem können so Kosten bei der Entwicklung eingespart werden, da
die Entwicklungszeit auf eine große Menge Freiwilliger verteilt
werden kann.
Unter diesen Gesichtspunkten ist auch bei der Entwicklung der
Corona-Warn-App entschieden worden, den Quellcode zu veröffentlichen
und das Projekt unter den Open Source Gedanken zu stellen.